- 6250 -

1339. April 25. Heinrichau (dat. i. Henrichow).

i. d. s. Marci.

Bolco, Hzg v. Schl., Herr v. Fürstenberg u. Münsterberg, bek., daß er aus Verehrung für den Zisterzienserorden u. das Kloster Heinrichau, welches durch Kriege, räuberische Überfälle u. andere Widerwärtigkeiten i. seinen Einkünften bei seiner (des Kl.) großen Gastfreundlichkeit erheblich geschmälert worden ist, demselben sein ganzes Dominium u. alle s. Rechte auf das dem Kl. gehörige Dorf Schoninwalde (Schönwalde) i. Kr. Frankenstein, es sei an Geld oder an Naturalien, u. den Schulzen dieses Dfes m. dem Roßdienste, alles ganz frei, nach dem Tode seiner Gemahlin Guta geschenkt u. testamentsweise aufgelassen hat, wobei er für sich u. s. Nachfolger auf alle Geschösser, Beden, Dienstleistungen, Einlagerungen (legir), Pflugdienste, Fuhrlasten u. alle sonstigen Leistungen verzichtet. Da die Bauern v. Sch. verpflichtet sind, seiner Gemahlin Guta jährlich zu bestimmten Zeiten 50 Mk. Prager Gr. statt der Leistung v. Diensten u. der Entrichtung v. Abgaben, von denen der Hzg allein das Münzgeld sich vorbehalten hat, zu bezahlen, so sollen nach deren Tode 20 Mk. davon an die Armen zu Sch., die andern 30 Mk. an das Kl. kommen, welche 30 Mk. der jedesmalige magister pitancie (Verwalter der Zusatzverpflegung i. Kl.) stets in Empfang zu nehmen u. dafür zu sorgen hat, daß der Kustos für 2 Mk. statt der bisherigen einen Kerze auf jedem Altar während der Messe zwei Kerzen brennen lasse, u. daß den Mönchen an den Sonn- u. Festtagen unter näher angegebenen Bestimmungen ein anständiges Mahl u. eine gewisse Zusatzverpflegung gegeben werde. Was dann noch von den 30 Mk. verbleibt, soll zum Nutzen des Klosters verwendet werden.

Z.: H. Mathias Graf v. Trentzh (Trencsen) [Stiefsohn des Hzgs Bolko II. v. Münsterberg, vgl. Wertner, Genealogische Forsch, Selbstverlag 1902, S. 6 ff], die hzgl. Ritter Friedrich Spigil, Johann Budow, Peregrin v. Petirswalde, Peczco v. Milcowicz (Mellowitz) u. Paul Coske, Peter, hzgl. Notar u. Ausf. dieses.


Bresl. Diözesanarch. Dep. Pfarrei Heinrichau. Orig. Perg. m. d. an Seidenfäden hängenden hzgl. Reitersiegel m. Adlerrücksiegel. Ausführt. Inhaltsangabe b. Pfitzner, Gesch. des Kl. Heinrichau (Bresl. 1846), S. 118/120.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.